Wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich gelungene Auszeiten liebe. Ein schöner Tipp dafür ist das Berghotel Astenkrone in Winterberg. Das ****S Hotel macht das Sauerland sogar ein bisschen romantisch.
Romantik hotel Astenkrone nämlich ist die richtige Hotelbezeichnung für eine wirklich „Super Cozy Location“ mitten im Sauerland, am Fuße des berühmten Kahlen Astens. Nur knapp 90 Minuten Fahrt sind es von Bochum dorthin – und schlagartig dominiert Ruhe, Gelassenheit und ein Hauch von gemütlichem Luxus am Zielort.
Zum dritten Mal bin ich nun hier, auch mit meinen kleinen Kindern ist es ein Vergnügen im Hotel. Okay, sie lieben vor allem das Schwimmbad und nette Rezeptionistin 😉
Das Hotel, das zur bekannten JAB Gruppe (Deutschlands feiner Stofflgroßhändler aus Bielefeld, Joseph Anstoetz) gehört, ist dem Romantik Hotels&Restaurants Verbund angeschlossen, der auf seiner Website romantikhotels.com eine meist gelungene Selektion ebensolcher Romantik-Häuser darstellt.
Das Setting, die Atmosphäre und vor allem der Style in der Astenkrone ist sicher nicht Jedermanns Sache, diese klassisch-altehrwürdige cosy-Gemütlichkeit ist aber voll mein Ding. Einige Freunde von mir würden es vielleicht als etwas zu oldschool bewerten, zu wenig „modern“. Das ist reine Geschmackssache.
Bezüglich Service und Kommunikation ist es eine gute Mischung aus wertkonservativer und lockerer Ansprache. Vor allem im Restaurant fiel uns auf, läuft durch den langjährigen Restaurantleiter alles wie am Schnürchen, das macht Freude, die Tonalität dabei ist fein und gediegen, das passt zum ganzen Haus. Auch im Restaurant hat die Digitalisierung Einzug gehalten, Speisenkarte und Auswahl erfolgen über die hoteleigenen Tablets. Ein kleiner Kritikpunkt war die Preispolitik, ein bisschen drüber wie ich finde. Enttäuscht war ich, als wir für die gewünschte Klein-Portion Parmesan für unsere Kinder-Pasta fünf Euro extra berechnet bekamen.
Das köstliche und auch äußerst ästhetische Frühstück ist eine eigene Empfehlung wert. Auf Etageren und mit feinem Porzellan wird es kredenzt, im historisch edlen Frühstücksraum herrscht eine tolle Stimmung, alleine die hochwertige Holzvertäfelung und die gekonnten JAB Stoffkombinationen machen Eindruck.
Alle 30 Hotelzimmer haben übrigens einen ganz eigenen Style, der exquisite Stoffgroßhändler JAB lässt wieder grüßen. Am schönsten bezüglich Ausblick sind die Zimmer Richtung Kapelle. Aber auch sonst schaut man fast überall auch noch n die Natur des Sauerlands und kann die frische Luft genießen.
Nahezu perfekt ist die Hotel-Lage vor allem im Winter. In Altastenberg kann man Skifahren und auch die Kinder befinden sich nach nur wenigen Minuten im „Ski-Circus“ .
Als Wanderer muss man zwar einmal die nahe gelegene Straße überqueren, ist dann aber ebenfalls schnell mittendrin im wunderbaren Wanderweg-Netz und kann die Seele baumeln lassen bei schönsten Naturspaziergängen durch Wald und Felder. Die empfehlenswerte und fast schon legendäre Schweden-Hütte ist nur etwa 10 Spazierminuten entfernt und dient als tolle Start oder Ziel-Stärkung der Wanders-Männer und Frauen.
Im Gespräch mit dem Geschäftsführer und Hotel-Direktor Jörg Templin fand ich den mutigen Move hin zu mehr gelebter und authentischer Nachhaltigkeit in der Astenkrone beeindruckend. Schon im Jahren 2012 wurde in ein Blockheizkraftwerk und so genannte Hocheffizienzpumpen investiert, damit werden beispielsweise das Schwimmbadbereich und die Heizungen versorgt. Auch der Strom im Hotel wird dadurch zu einem großen Teil selbst produziert. Beachtenswert: Seit 2021 gilt das Romantikhotel Astenkrone als klimaneutral, aktuell werden noch Zertifikate im Bereich des Baumkaufs zugekauft. Ab 2025 dann eine volle Klimaneutralität erreicht werden.
„Auch die kleineren Dinge tragen zu einem Ergebnis bei und unterstützen unsere grundsätzliche Haltung“, berichtet der Hotelchef,
„Wir haben auch unseren Papierverbrauch konsequent reduziert, mittlerweile um ganze 70 Prozent bereits.“ Die Gästemappen wurden wie die Speisekarten digitalisiert, es wird weniger ausgedruckt und wo immer es geht, ersetzen digitale Features oder Apps das Papier.
Auch beim kulinarischen Kurs hat man konsequenter als bereits schon vorher auf nachhaltige (und köstliche) Konzepte umgestellt. Hoher Wert wird auf wirklich frische Zutaten und einen möglichst nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und Getränken gelegt, dito bei Auswahl und fairem Umgang mit möglichst regionalen Lieferanten.
“Das macht uns nicht nur alle hier im Team wirklich happy“, verrät Jörg Templin, der schon seit mehr als 20 Jahren die Geschicke der Astenkrone lenkt und tief verzahnt ist mit den Sauerländer Tourismusnetzwerken, „sondern auch im Zuspruch und sogar der Neuakquise von Gästen macht es sich bemerkbar.“
Vor allem die jüngeren Hotelgäste, teilweise im Alter von 20-30 Jahren, wählen aus den überzeugenden Nachhaltigskeitsaspekten – die bisher oft noch echte Alleinstellungsmerkmale/ USPs sind – gerne und immer öfter die Astenkrone.
Da soll noch einmal jemand sagen, das Romantikhotel in Winterberg wäre etwas oldschool…
Update Oktober 2024: Mittlerweile ist Jörg Templin gewechselt und unter anderem zuständig als General Manager für das Dorint Strandhotel Binz/ Rügen