Wie wichtig und stil-beeinflussend die Ausstattung unserer Bäder und WCs bei der Renovierung des neuen Hauses ist, war uns schon in der allerersten Planungsphase aller „Gewerke“ glasklar. Dass es dann aber wirklich soooo viel zu entscheiden gibt, damit auf den stillen und nassen Örtchen alles funktional wird und auch ebenso schön, stimmig und edel aussieht, das haben wir erst jetzt so richtig ge- und bemerkt.
Neben den sanitären Hardcore-Installationsthemen wie Heizung, Heizkörper-Modernisierung, neuem Warmwasserspeicher, neuer Kupfer-Kaltwasserleitungen und Abwasserrohre etc. – die von unserem Sanitärmeister Armin Dlugosch aus Herne wirklich genial erledigt werden – gibt es für unsere beiden WCs (1 x für Gäste, einmal für uns) und das Hauptbad folgende „Anschaffungen“ zu entscheiden und zu organisieren:
Hauptbad im 1. OG:
- 1 Hänge WC (Villeroy & Boch Subway)
- Vorwandelement von Geberit
- Drückerplatte Geberit Omega in weiß/ chrom
- 2 Waschbecken (Duravit Philipp Starck 3)
- 2 Waschbecken Armaturen Retro (Axor/ Grohe)
- Duschtasse inkl Ablaufgarnitur
- Duscharmatur inkl. Stange und Handbrause sowie Rainshower Duschkopf 25cm (Paul Gurkes Retro)
- Duschabtrennung aus Glas als Maßanfertigung (xxx von Megabad)
Gäste WC im EG:
- Stand-WC Serie 1930 von Villeroy & Boch
- Waschbecken (Duravit Phillipp Starck 3)
- Waschbecken Armatur Retro (Axor/ Grohe)
- WC/ Bidet-Handdusche (Paul Gurkes Retro)
WC auf der Zwischenetage 2. OG:
- Toto Neorest SE Washlet/ Dusch-WC
- Vorwandelement für Toto Neorest von Tece
- Toto/ Tece Motoreinheit fürs automatisches Spülen
- Drückerplatte aus Edelstahl von Tece
- VitrA Valarte Badschrank aus Massivholz mit integriertem Retro-Waschbecken
- Waschbecken-Armatur Retro von Bugnatese (Italien)
Schlafzimmer im DG:
- Freistehende Badewanne (Home von Megabad)
- Stand-Armatur im Retro-Look (Paul Gurkes)
Alleine mit diesen größeren Hauptpositionen sind wir bei #30Artikeln im Gesamtwert von mehr als 30.000 Euro auf UVP-Basis, die es auszuwählen und dann zu ordern gilt.
Und genau beim Kauf bzw. Ordern dieser Bad/ Sanitär-Artikel fängt eine sehr wichtige Frage an: Wer besorgt jetzt diese benötigten Artikel – und zu welchem Preis?! Unweigerlich stößt jeder Bauherr bzw. Renovierer hierbei auf die Besonderheit des so genannten dreistufigen Vertriebsweges der SHK Branche = Sanitär-Heizung-Klima. Es gibt nämlich:
- Hersteller
- Großhändler
- Installateure
- -> Endverbraucher
Fast in Beton gegossen wie das Reinheitsgebot für deutsche Biere gilt im dreistufigen SHK Gewerbe: von 1. bis 4. wird strikt nur immer an die nächste „Stufe“ darüber verkauft. Ein Endverbraucher kann und soll im Fazit also seinen Sanitär und Bad/ WC-Bedarf nur bei (s)einem Installateurbetrieb kaufen. Ein Endverbraucher kann somit bewusst nicht direkt beim Hersteller oder einem Großhändler einkaufen. Mit der Dienstleistung des Installateurs fürs professionelle Installieren werden also im Regelfall gleich auch das Waschbecken, die Armaturen, das Klo, Bad und die Dusche – alles was gebraucht wird – mitverkauft.
So haben es sich 1. bis 3. (vom Hersteller bis zum Installateur) schlauerweise mal ausgedacht und halten seitdem auch wie eine sizilianische Großfamilie 110%ig loyal zusammen.
Bis heute im Jahr 2020 ist es so, dass ein Großteil der Sanitär-Hersteller sich noch daran halten und die monopolistischen Vertriebsstrukturen strikt einhalten. Die SHK-Großhändler handeln noch extrem (wert)konservativer und stehen nahezu 100%ig zum dreistufigen Vertrieb. Als Otto-Normalverbraucher also gibt es keine Chance und Ausnahme, hier direkt und günstig einzukaufen. Und auch ein großer Anteil der fast 60.000 SHK-Betriebe hat kein großes Interesse bei der Frage, ob der Installateur einem Kunden auch die selbst (z.B. in einem Baumarkt oder Online-Shop) gekauften Artikel wie WC, Armatur oder Badewanne einbauen könnte.
Das ist einerseits definitiv ärgerlich für den Kunden, andererseits aber auch wieder verständlich, wenn man sich die Situation mal in Ruhe aus der wirtschaftlichen und qualitativen Sichtweise eines Sanitärbetriebs anschaut.
Gleichzeitig sei an dieser Stelle fairerweise erwähnt, dass auch die Großhändler bzgl. Lagerhaltung, Logistik, Organisation und Services als auch mit ihrem fachlichem know-how wirklich riesig investieren und ein entsprechendes Angebot vorlegen.
Aber mal ganz einfach gedacht: Marktwirtschaft sieht anders aus. Und eine Lanze wird eher für die Installateure statt für die Großhändler gebrochen, denn für jeden professionell angemeldeter Sanitärbetrieb gibt es wirklich einen durchaus enormen Kostenapparat bei oftmals kleinen Margen und vorhandenem Risiko. Ziemlich aussagekräftig finde ich z.B. einen Fachartikel aus der deutschen Handwerks Zeitung aus Ende 2019. Auch dort werden die Sanitär- oder Maurer-Stundensätze von 50-70 Euro netto beschrieben, die von Kunden als (deutlich) überhöht empfunden werden. Dabei ist oftmals aber eher das Gegenteil der Fall. “Die meisten Handwerker sind zu günstig”, sagt Rolf Koch, er ist Betriebsberater bei der Handwerkskammer in Mannheim. 58 Prozent der Handwerksbetriebe im Rhein-Neckar-Kreis würden lediglich den Grundbeitrag der Handwerkskammer bezahlen. Das bedeutet im Ergebnis, dass sie einen Gewerbeertrag/ Gewinn erwirtschaften, der unterhalb von 24.500 Euro p.a. liegt, das wären etwa 2.000 Euro monatlich. “Das ist einfach zu wenig”, berichtet der Handwerkskammer-Experte. Zumal die Region als wirtschaftsstark gilt, Kaufkraft also vorhanden wäre. “Im Osten sieht es sicherlich nicht besser aus”, schätzt er.
Insoweit – ohne hier eine Doktorarbeit zu diesen weit verzweigten und historisch gewachsenen Labyrinth-Themen schrieben zu wollen und auch nicht wirklich zu können – zeigt sich wie selbsterklärend in den letzten Jahren immer deutlicher, wie sehr der SHK-Verkäufermarkt sich doch öffnet durch immer neuer Player und auch vereinzelt altbekannte wie z.B. Sanitär-Hersteller Grohe oder Buderus, die allesamt einfach mutiger werden, direkte Vertriebswege an den Endverbraucher anzubieten und die altmodische Dreistufigkeit zu unterwandern.
Ich habe mir mal eine einfache Matrix der Marktplayer-„Vertriebskanäle“ mit jeweils beispielhaften Anbietern dazu aufgemalt, das hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
Die Erkenntnis daraus: im SHK-Markt wildern mittlerweile schon eine wirklich grosse Menge (neuer) Player und selbst einige Dickschiffe aus der klassischen Dreistufigkeit – allen voran wie schon erwähnt erste SHK-Hersteller wie Viessmann, Grohe oder Vaillant – fangen an, auch den Endverbrauchermarkt direkt zu bedienen und zu beliefern.
Einzig die Sanitär-Großhändler halten hier noch ihre Füße still, weil sie vielleicht hat ihre Besitzstandwahrung und Margensicherung als Tagesgebet pflegen. Alle großen Großhändler haben aber ganz sicher auch schon konkrete Konzepte bzw. bereits fertige Programmierungen in der Hinterhand, um ihre bisherigen B2B-Onlineshops für die Installateure mit einem Klick zum Zeitpunkt X auch schnell so umzustellen, dass dann auch Endkunden bedient werden könnten.
Einzig die Installateur-Branche steckt tatsächlich in einem Dilemma irgendwie. Denn die durchaus nachvollziehbare Argumentation, ohne die wichtige Mischkalkulation mit zusätzlichen Gewinnmargen aus dem Verkauf von Sanitärartikeln an den Kunden die bisherigen Stundensätze für die eigentlichen Installateurarbeiten nicht mehr halten zu können, ist ein Thema.
Da würde es doch durchaus Sinn machen, die augenscheinlich hohen Sanitär-Stundenlöhne von netto (also ohne Steuer) berechneten 45 bis 70 Euro (in deutschen Großstädten auch mal bis 85) deutlicher zu erklären und kommunizieren. Zum Beispiel durch das transparente Aufzeigen der tatsächlich vielfältigen eigenen Kosten, zu denen neben Lohn und Lohnnebenkosten und Lohnzusatzkosten wie Kfz- und Lagerhaltung, Versicherungen, Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Insolvenzgeldumlage, AG-Anteile zur Winterbeschäftigungsumlage/ Schlechtwettergeld, Beitrag zur Sozialkasse (SOKA)-Bau, kostenfreie Beratungszeit und unbezahlte Garantiearbeiten etc. gehören.
Okay, Ihr Lieben, ich habe jetzt definitiv (viel zu) viel ausgeholt zu diesen quasi „politischen“ Hintergrundgedanken. Ganz sicher ist meine Meinung hier auch nicht immer „richtig“ und faktenbasiert, aber der Grundtenor bleibt und soll gerne zu einer wichtigen Diskussion oder ein wenig food for thought anregen 😉
Viel wichtiger und spannender ist jetzt aber die „Erkenntnis“, dass wir Renovierer und Häuslebauer bzgl Bad und Sanitär dann doch die Wahl der Qual haben, wenn es um die richtige Kaufquelle geht. Das ist schon mal super.
Wer keine zwei linken Hände hat für die eher kleineren oder leichteren DIY (Do it yourself) Projekte, kann also durchaus komplett aus den Vollen schöpfen und ohne Bedenken auch direkt und günstig in einem der zahlreichen Internetshops oder im Baumarkt kaufen (das darf jetzt aber auf keinen Fall mein Sanitär-Meister lesen, der mich erwürgen wird, wenn ich den Baumarkt hier erwähne 😉
Wer größere Projekte umsetzen möchte und/ oder einfach eine wirklich durchgängig professionelle Bad- und Sanitär-Installation wünscht (so wie wir zu 100%), der muss einen Handwerker finden, mit dem man idealerweise offen und für beide Seiten fair über eine übergeordnete Preis- bzw. Mischkalkulation sprechen kann – und der absolut verständlich auch einen klar festgelegten Qualitätsanspruch und Garantieleistungen für alle Produkte einfordert und ebenso mitkontrolliert.
Mit unserem Meisterbetrieb Dlugosch aus Herne haben wir uns darauf geeinigt, dass ein Großteil der benötigten Bad- und Sanitär-Artikel für unser Haus über seinen langjährigen Großhändler GC (bundesweiter Marktführer) zu fairen Wettbewerbspreisen geordert wird und er bei einigen ausgewählten Produkten wie der besonders schönen freistehenden Badewanne und einiger spezieller Retro-Armaturen mit weiterem Zubehör sowie der individuellen Glas-Duschabtrennung eine Ausnahme macht und wir diese Artikel in Abstimmung direkt bei einem professionellen Bad/ Sanitär Shop mit 100%iger Produktqualität kaufen können – und wir preislich alles fair verrechnen in einer Mischkalkulation unseres Gesamtauftrags. Dennoch war unserem Installateur wichtig zu betonen, dass dies eine Ausnahme war.
Auf zur Recherche des richtigen und geeigneten Shoos also. Gerade für die vielen attraktiven Online-Shops der Bad- und Sanitärbranche gehören neben dem Preis dann so wichtige Kriterien dazu wie:
- Sortimentsbreite- und tiefe, immer neueste Ware
- Schnelle Verfügbarkeiten und auch Lieferzeiten
- Fachwissen/ know-how für den Installateur (technische Hotline)
- Services für Kunden und den Installateur (Beratung, Abwicklung, Reklamationen etc.)
- Shopauftritt (Wie/ Wo/ Was, vor allem beste Online-Beratung und Information, beste Orientierung, beste Vorauswahl an Produkten, Projekten, Neuheiten etc.)
- Sicherheit/ Vertrauen/ Persönlichkeit trotz Online-Shop
- ggf. Ausstellungen und Beratung vor Ort/ Multichannel
Wenn vor allem auch das beratende fachliche know-how und der persönliche Service (am besten sogar mit festen Ansprechpartnern) stimmen, kann man auch Profi-Handwerker becircen, einen Auftrag unter Zuziehung eines professionellen Online-Shops abzuwickeln.
Wie haben uns die Mühe gemacht und die aktuell prominentesten Bad- und Sanitär Online-Shops zusammen gestellt und für uns angeschaut und bewertet. In diese Liste haben wir folgende Bad-Sanitär-Shops in Ergänzung von klassischen Anbietern und „Aggregatoren“/ Marktplätzen wie Amazon, ebay, Hornbach, Obi etc. aufgenommen:
baddepot, badkontor, badshop, b-cube, machdeinbad, neues-bad, duschmeister, badquadrat, badplanet, shkshop, bernstein-bad, obadis, ssd-armaturenshop, tikamoon, badezimmer24, badausstattung24, badsanitaer…
Ganz ehrlich, unterm Strich sind nur vier Shops bzw. die zwei Unternehmungen dahinter zu Recht die wirklichen Marktführer und allumfassenden Online-Champions bei Preis, Sortimentsbreite- und tiefe, Verfügbarkeiten sowie Service und wichtiger Fachkompetenz:
- reuter.de, emero.de, sonono.de -> alle drei Online-Shops treten nach außen komplett eigenständig auf, sind aber im Sinne einer bewusst angelegten Mehrmarkenstrategie aus einer Hand vom gleichen Anbieter. Sie unterscheiden sich grob klassifiziert um jeweils 5-10% günstigere Preise von Shop zu Shop für die 1:1 gleichen Artikel , der 2019 neu dazu gekommene sonono-Shop ist dabei klarer Preisführer, übrigens nicht nur hausintern, sondern in vielen Fällen auch über alle anderen Wettbewerber. Gründer und Installateurmeister Bernd Reuter aus Mönchengladbach war schon 2004 – vor 16(!) Jahren – mit dem „Reuter-Badshop“ online der erste so genannte Category Killer in der Branche. Man bedenke, auch eBay ist in Deutschland erst 1999, Amazon ein Jahr früher gestartet.
Für mich ist Bernd Reuter, aus der Ferne analysiert, der McKinsey der Sanitär-Branche. Er ist schlau und schnell – taktisch, strategisch, technisch und im Marketing – und vor allem: mutig und und unkonventionell. Mit solch einer Mischung kann ein Business, ob Bratwurst-, Maserati- oder Sanitärverkauf, einfach nur funktionieren. Alle Angebote sind solide und preislich volatil, aber immer in Ordnung, bei sonono sind die Preise sogar i.d.R. die günstigsten in ganz Deutschland. Was mir zuletzt gar nicht gefallen hat und einen sehr ordentlichen Punktabzug gibt: die Authentizität beginnt zu bröckeln. Man muss nicht alles gleich verraten, aber bei meiner Frage an die Reuter-Hotline-Dame, ob sonono zu Reuter gehört, sagte diese dreist: „Die gehören nicht zu uns. Wir sind aber schon dabei, gegen sie vorzugehen.“ Tsssss… Short reminder: Ehrlich währt am längsten. - megabad.com
Für uns jetzt die klare Nummer 1.
Warum?
In der Summe der relevantesten Kriterien punktet megabad eindeutig und überzeugt vor allem durch ein riesiges Angebot an sofort verfügbarer Lagerware sowie ein authentisches, „grundehrliches“, verlässliches Sanitär-Traditionsgeschäft seit fast 90 Jahren. Das profunde Fachwissen ist wichtig und sehr nützlich bei Beratung und Fragen aller Art. Bei megabad sind nahezu alle Verkäufer bzw. relevanten Ansprechpartner gelernte Sanitärleute oder sogar gelernte Sanitärmeister. Der Online-Shop geht eben aus einem traditionellem und traditionsreichen Sanitärmeisterbetrieb aus Köln hervor, der Gottfried Stiller GmbH. Daher stammt auch der megabad-Werbespruch: Die Profis fürs Bad. 1932, vor fast 90 Jahren, beginnt die Familientradition der Stiller Sanitär. 2003 – noch ein Jahr vor den Reuters – startet damals der eigene „megabad“ Online-Shop. Mehr als 500.000 lagernde Artikel mit sofortiger Verfügbarkeit werden angeboten und in der großen Welt der Bad-, Sanitär sowie Badmöbel- sowie Zubehör-Sortimente kann aus über 10 Millionen (!) Artikeln alles ausgewählt und bestellt werden. Ich habe auch den Eindruck, dass die megabad-Leute bei voller Professionalität einen Tacken sympathisch-hemdsärmeliger an ihr Business gehen und noch ehrlicher und kompetenter sind als ihre Hauptmitbewerber. Bei megabad merkt man an allen Kontaktpunkten noch das gelebte Familienunternehmen. Wirklich genial und wichtig ist auch die angebotene Preisgarantie. Bei gleichen Produkten mit gleichen Verfügbarkeiten geht megabad jeden Preis mit, was sie mit Ausnahme von sonono (mit schlechterer Gesamtbewertung) sonst eigentlich gar nicht oft benötigen, da die Preise meist tatsächlich top sind.
Wir werden in den nächsten Tagen zur Beratung und finalen Auswahl in die große megabad-Ausstellung nach Köln (natürlich auch inkl. Abstecher zum Dom, zum Früh Kölsch-Restaurant und Rhein-Spaziergang) fahren, dann werde ich noch mehr und ausführlicher dazu berichten.