Fürs stille Örtchen im neuen Haus möchten wir unbedingt eines dieser genialen Dusch-WCs bzw. Washlets, die wir im Münchner Luxushotel zum ersten Mal live erleben durften. In diesem Punkt waren sich Verena und ich (und auch die Kinder) von Beginn an 100% einig.
Auch wir hätten uns VOR dem ersten Toiletten-„Erlebnis“ der besonderen Art im Münchner Sofitel Bayerpost Hotel nicht im Traum vorstellen können, dass eine Sitzung auf einem dieser Dusch-WC-Superthrone wirklich eine gänzlich neue Erlebnisdimension ist. Unglaublich: das tägliche „Geschäft(chen)“ wird plötzlich zu einer nahezu royalen und bisher nie gekannten Relax-Angelegenheit mit Wellness-Note.
Und, ganz ehrlich: so ein Dusch-WC kann süchtig machen. In der Definition: einmal kennenlernt – dann nie mehr ohne am liebsten.
Okay, jetzt aber der Reihe nach.
Für unser großes Badezimmer und die beiden (kleineren) WCs im neuen Haus brauchen wir drei Toiletten, das ist logisch. Mindestens eine davon, vor allem das „Eltern“-Klosett, soll nun ein Dusch-WC werden, in das wir uns verliebt hatten.
Für alle, die sich bis hierhin noch fragen: „Was ist ein Dusch-WC? Was ist ein Washlet?“, hier meine kurze Erklärung: es ist eine neuartige Toilette, die quasi Toilette und Bidet auf komfortabelste, sauberste und auch chicste Art vereint. In oder an der Kloschüssel ist eine Technik verbaut, über die aus einem ausfahrbaren Stab mit Düsen warmes Wasser sprüht und statt mit Klopapier auf sauberste Weise mit Wasser nach dem Toilettengang reinigt. Der Begriff Washlet meint das gleiche, ist jedoch eine Art eigene Bezeichnung für besonders luxuriöse Dusch-WCs des Marktführers Toto aus Japan.
Da ein Bild ja manchmal tatsächlich mehr als tausend Worte sagen kann, hier ein wirklich netter YouTube-Film von Bauen&Wohnen zum Dusch-WC. Der Protagonist Rainer im Film war von der „Popo-Dusche“ auch gleich richtig „begeiSCHtert“ 😉:
Das reine Wasser-Sprühsystem ist aber lange noch nicht alles, was ein Dusch-WC von heute so kann. Und genau hier beginnt auch die Geschichte unserer Recherche-Tour, denn es gibt mittlerweile wirklich enorm viele Anbieter von Dusch-WCs und Washlets und noch viel mehr unterschiedlichste Features und Funktionen.
Auf unserer Recherche- und Beratungstour rund ums richtige Dusch-WC für uns sind viele Tage, Stunden und Abende im Netz drauf gegangen. Wir haben Bad-Ausstellungen besucht (teilweise inklusive Probesitzen auf den Kundentoiletten, was wirklich den besten Eindruck vermittelt), viele Gespräche mit Verkäufern, Beratern und Installateuren aus der Sanitärbranche geführt und tatsächlich auch viele schöne und interessante Kataloge der Hersteller durchgeblättert.
Die Marktsituation im Jahr 2020 bzgl. des Angebots von Dusch-WCs sieht in Deutschland folgendermaßen aus:
- Der korrekte Name des „Objekts der Begierde“ lautet offiziell Dusch-WC, Washlet, Duschtoilette oder auch japanische Toilette.
- Nahezu alle (großen) Hersteller haben mittlerweile auch ein oder mehrere Dusch-WC-Modelle im Angebot.
- Die „besten“ Top5/10-Anbieter nach unserer ausführlichen Recherche sind:
1. Toto (aus Japan, absolute Championsleague, mit Abstand die meiste Erfahrung und Know-how mit >50 Mio. verkauften Dusch-WCs)
2. Geberit (Deutschland, ebenfalls klare Nr. 2 mit Abstand zu den anderen Anbietern)
3. Duravit (Deutschland)
4. Grohe (Deutschland)
5. Villeroy & Boch (Deutschland)
6. Laufen (Schweiz)
7. VitrA (Türkei)
8. Roca (Spanien)
9. TECE (Deutschland)
10. Closomat (Deutschland) - Die Preise von Dusch-WCs beginnen bei gut 1.000 Euro als UVP (Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) und sind bei den Internet-Discountern wie Megabad oder Reuter bereits ab ca. 800 Euro (ohne WC Sitz bei diesem Preis 😉) zu bekommen. Vernünftige Einstiegs-Modelle beginnen bei etwa 1.500€, ca. 2.000-5.000 Euro kosten ordentliche, sehr gute Modelle mit dann schon tlw. sehr hochwertiger Ausstattung. Die Preise für absolute Luxus Dusch-WCs gehen dann sogar hoch bis zu 10.000 Euro.
- Der japanische Hersteller Toto ist absoluter Pionier bei den Dusch WCs, die dort eben Washlets heißen. Mehr als 50 (!) Millionen Washlets wurden seit der Produkteinführung im Jahr 1980 verkauft. Erfunden hat das Dusch-WC 1957 allerdings ein Schweizer, dem damals aber kein durchschlagender Erfolg damit gelang und der sein Patent nicht erfolgreich in den Markt bringen konnte.
- Der Anteil an Dusch-WCs beträgt in Deutschland laut Wikipedia nur 1%. In Japan sind es dagegen ca. 80%. Allerdings wächst der Anteil der verbauten Dusch-WCs für deutsche Toiletten rasant. Der Wunsch danach ist laut einer offiziellen Forsa-Umfrage aus 2018 sogar riesig groß. Mit 41% wünscht sich danach fast jeder zweite ein Dusch-WC. Die „japanische Toilette“ ist bei uns klar auf dem Vormarsch, in der Forsa-Umfrage schätzen dabei mit 38% z.B. den sanften Wasserstrahl, mit je 33% die Geruchsabsaugung sowie den Umweltschutz (kein Toilettenpapier mehr) und mit 15% den Föhn.
- US-Amerikaner und Deutsche verbrauchen übrigens weltweit mit Abstand das meiste Klopapier, die Deutschen auf Platz 2 ganz genau 134 Rollen pro Kopf und Jahr im Durchschnitt, Chinesen dagegen nur 49, Brasilianer 38 Rollen. Pro kg Klopapier werden 50 Liter Wasser bei der Herstellung eingesetzt. Mit einem Dusch-WC entfällt das Toilettenpapier oder reduziert sich (ohne Föhn-Funktion) auf ein Minimum.
Kaufberatung und unsere Checkliste für ein Dusch-WC/ Washlet
Konstruktionell werden grundsätzlich zwei Dusch-WC Systeme unterschieden:
- Dusch-WC Komplettanlagen, bei denen die Keramik (Kloschlüssel) und das Dusch-System (das Modul mit Technik und den Wasser-Stabdüsen) als Gesamteinheit angeboten werden. Hierbei gibt es noch den Unterschied, ob die Stabdüsen in der Keramik selbst sitzen oder im (Kunststoff)-Aufsatz auf bzw. oberhalb der Keramik. Bei der integrierten Variante gewinnt das Design und das Aussehen wird meist weniger klobig, da ein Teil der Technik in der Keramik sitzt. Austausch und Reparatur werden dann allerdings teilweise komplizierter. Auch kann der Winkel des eingebauten Duschstabs bei einer Positionierung oberhalb der Keramik vor Urin und Fäkalien besser schützen, die er sonst in direkte Berührung damit kommen könnte. Alle hochwertigen Modelle sind aber grundsätzlich bestens gerüstet gegen VVV= Verschmutzung, Vergilbung, Verkalkung & Co, so dass eine langjährige Funktion auch bei einem Duschsystem-Modul außerhalb der Keramik gewährleistet sein soll.
- Reine Dusch-Systeme als Aufsatz zu einer separaten Keramik (Toilettenschüssel), der wie ein größerer WC-Sitz aufgesetzt und nachträglich installiert wird. Diese Modelle sind deutlich günstiger, aber im wahrsten Sinn des Wortes eine günstige, meist etwas wackelige Schmalspurvariante mit deutlich minimierten Funktionen.
Ganz wichtig ist die allgemeine Qualitat und Ausstattung der unterschiedlichen Dusch-WC Hersteller, wobei fast jeder von ihnen übertragen gesehen von der A- bis zur S-Klasse verschieden Niveau-Modelle anbietet. Hier beginnt aus unserer Sicht die wichtigste Arbeit bei der Auswahl und Entscheidung zum „richtigen“, für einen selbst am besten passendsten Dusch-WC. Denn Wünsche und Geldbeutel sind hier ganz unterschiedlich und müssen individuell festgelegt werden, woraus sich eine Fokussierung auf gewisse Hersteller und Modelle ergibt.
Die wichtigsten Dusch-WC Features/ Funktionen als Checkliste im Überblick:
- Spülrandlose Keramik mit möglichst effizienter Spültechnologie für eine besonders leise, saubere und gleichzeitig wassersparende Spülung (mit Namen wie TurboFlush bei Geberit oder TornadoFlush bei Toto), ideal sind Wasser“mengen“ von 4,5-5 Liter pro Spülung.
- Die Warmwasserdusche/ Hygiene-Dusche an sich. Hier ist die verbaute Qualität und Technologie sehr entscheidend. Die „günstigen“ Modelle haben spürbar und oft auch sichtbar minderwertige Qualität an Bord, das macht sich am verbauten Material, der Reinigungsqualität und z.B. auch an der Position, dem Winkel und der Technik der Düsen bemerkbar (teils deutlich zu starker Wasserdruck und/ oder nicht gut regelbar bzw. nicht für alle Körpergrößen optimal eingestellte Spritzwinkel). Hier gilt eine einfache Regel: die höherpreisigen Modelle bieten deutlich bessere Qualität, Durchdachtheit und Features. Wichtig ist auch die Erfahrung aus der teilweise jahrzehntelangen Expertise, hier sind mit klarem Abstand die Pioniere Toto (Markteinführung 1980) und Geberit (1979) die Platzhirschen und Toto hat durch die unglaubliche Anzahl von mehr als 50 Millionen verkauften Washlets weit die Nase vorn bzgl. know-how und historisch gewachsener Erfahrung.
- Die Qualität bzw. Veredelungsstufe der Glasur der so genannten Keramik = Kloschüssel ist ein wichtiger Unterscheidungspunkt. Fast alle Hersteller haben tolle Marketingnamen und spezielle Glasuren, die tlw. mit Aufpreis wie beim Waschbecken verkauft werden. Fast alle Glasuren zumindest der europäischen Anbieter sind 3 x besser als noch 1970, recht einhellig aber haben uns alle Verkäufer aus den Badausstellungen das Toto hier aufs Siegertreppchen gestellt. In der japanischen Produktionsstätte soll eine Spezialglasur als Standard gefertigt werden, der als Geheimtipp gilt und extrem hygienisch und sauber bleiben soll über Jahre. Nennt sich auch hier intelligent und marketingcool „CeFiONtect“-Glasur. Ein randloses Design ist mittlerweile fast Standard, sollte aber auch noch mit auf die Checkliste vollständigkeitshalber.
- Eine separate Ladydusche als Ergänzung zur Analdusche in der Ausstattungsliste bringt nochmals eine sehr praktische Zusatzfunktion mit und ist dann definitiv auch ein Bidet-Surrogat. Hier ist im Düsenstab dann noch eine Verlängerung eingebaut, die auf „Ladydusche“-Knopfdruck ausfährt und auch die weibliche Intimwäsche speziell berücksichtigt und unterstützt. Gibt auch fleißig Punkte in der Emanzipations-Skala 👋
- Die Art und Weise der Warmwasser-Aufbereitung ist noch ein sehr wichtiger Punkt, der sich von Modell zu Modell teilweise signifikant unterscheidet. Das Halten einer kontinuierlich (angenehm warmen) Temperatur kann eigentlich nur mit einem integrierten Durchlauferhitzer sicher gestellt werden. Dusch-WCs mit nur einem Warmwasser-Speicher haben nur „Wasserpower“ für einen kurzen Zeitraum, ein paar Sekunden und nicht dauerhaft bzw. unbegrenzt. Und dazu sage ich Euch eines aus schon eigener Erfahrung: wenn man das einmal verstanden hat mit dem hoch angenehmen Warmwasserstrahl statt des rauen Klopapiers, dann duscht man(n) auch lieber mal ein paar Sekunden mehr ohne dass das Wasser auf einmal mittendrin plötzlich ganz kalt wird…
- Die Geruchsabsaugung ist ein spezielles Feature, die nur in den höherwertigen bzw. Premium-Modellen angeboten wird. Meist über eine Aktivkohlefiltertechnik realisiert, werden unangenehme Gerüche minimiert. Es gibt hier große Unterschiede in den Konzepten und verbauten Techniken. Im schlimmsten Fall wird eher nur heiße Luft angeboten, durch die die Abort-Gase sogar noch unschön verwirbelt werden. Die guten Geräte bringen wirklich „Entlastung“, wenn auch das bei allen Modellen kein 100%iger Geruchs-Killer ist, das geht konstruktionstechnisch einfach nicht, denn es besteht ja kein Austausch mit der frischen Außenluft. Geberit (Keramikwabenfilter) und vor allem Toto (mit dem „Deodorizer“ und einem ionisierten Kohlefaserfilter) sind hier absolute Spitzenreiter in der Art der angebotenen Geruchsabsaugung und dementsprechend absolut zu empfehlen. Sonst lieber ggf. auf diese deutlich aufpreispflichtige Funktion verzichten.
- Ein eingebauter Föhn ist ebenso ein separates Extra der Oberklasse, das perfekt zum Komplettpaket eines sehr gut ausgestatteten Dusch-WCs passt. Auf Knopfdruck schaltet sich der Warmluftföhn ein, der die vier Buchstaben nach dem Duschvorgang sanft und extrem angenehm trocknet. Ich habe dazu (neutrale) wissenschaftliche Tests gelesen, bei denen die Prüfer von Trocknungsraten der unterschiedlichen Modelle berichten, die sich durch das 3-fache voneinander unterscheiden. Eindeutiger Gewinner: Toto (0,42 g/ Min. Trocknungsrate), gefolgt von Villeroy & Boch (0,38), schlechtester im Test war hier Roca mit 0,14.
- Die WC-Sitzheizung. Durchaus vergleichbar mit der Sitzheizung im Auto. Genial. Haben eher wenige Dusch-WC Modelle. Wir finden: ein tolles Feature, wenn man sich schon so eine Super-Toilette nach Hause holen kann, dann auch eine Sitzheizung bitte 👍🏽 Achtung, auch hier gibt es sehr große Qualitätsunterschiede, die Otto-Normalverbraucher wie wir erstmal aus dem Katalog null unterscheiden können. Nachfragen und vergleichen über möglichst neutrale Tests ist wichtig. Auf dem Prüfstand der Hochschule Esslingen wurde ein methodisch augenscheinlich hoch professioneller Praxistest von Dusch-WCs durchgeführt. Die Temperaturverteilung und Qualität der beheizbaren WC-Sitze zeigt tatsächlich große Unterschiede. Teilweise werden nur Teile des Sitzes warm, andere Teile bleiben (unangenehm) kalt oder nicht die gesamte Breite der Sitzflächen werden gut und gleichmäßig beheizt. Das Toto-Modell schneidet auch hier mit am besten ab. Teilweise wurden eher zu hohe Temperaturen von bis zu 49 Grad Celsius gemessen bei Konkurrenzmodellen, dann heißt es: Grill den Henssler.
. - Die ganz neuen Modelle (2020) bieten neuerdings auch speziell (z.B. elektrolytisch) aufbereitetes Wasser mit antibakterieller und reinigender Wirkung oder sogar integriertes UV-Licht zur noch stärkeren Zerstörung von Keimen und Bakterien an. Die ersten Dusch-WCs können sich jetzt somit vollkommen eigenständig reinigen und Bakterien & Co auch aktiv bekämpfen, verspricht die Werbung. Schön, definitiv, aber nochmal teurer und deshalb keine Option für uns jetzt erstmal.
- Extrem cool und auch noch praktisch ist die Supertrupa-Funktion vom sensorgesteuerten Klodeckel, der automatisch über einen eingebauten Motor öffnet bei Annäherung an die Toilette und in umgekehrter Reihenfolge auch wieder schließt. Nicht nur in Corona-Zeiten ein Highlight (und absoluter Hingucker und Überrschungseffekt für – gute – Gäste). Auch die Kinder lieben das 😁 Und endlich keine Diskussionen mehr über einen möglicherweise offen gelassenen Klodeckel mehr, alleine deshalb schon sein Geld absolut wert 😉 Bei Luxus-Modellen wird auch noch die Spülung wie von Geisterhand sensorgesteuert über einen zusätzlichen Spülmotor ausgelöst, mehr geht dann aber auch nicht.
- Ein Nacht- bzw. Effektlicht zur Orientierung bei Dunkelheit ist eine Feinheit, die ebenfalls nur bei den absoluten Premium-Modellen angeboten werden. War für uns kein Must-have, aber dennoch ein smartes und irgendwie cooles Feature, wenn der Weg zur Toilette nachts gelotst wird, ohne dass unbedingt Festbeleuchtung eingeschaltet wird. Kann man auf dem Super-Klo gleich weiterschlafen 😉
- Die Fernbedienung sollte durch intuitiv steuerbare Tasten und selbst erklärende Symbole überzeugen, möglichst wertig gefertigt sein und auch edel und chic aussehen. Teilweise gibt es sehr „billig“ anmutende und nicht praktisch und schön in der Hand liegende Fernbedienungen, meist der Discount-Modelle.
- Eine Memory-Funktion, die sich für verschiedene „User“ die gemachten Einstellungen merkt, ist auch eine spannende Option, die grds. am meisten Sinn macht, wenn auch unter vielen Funktionen ausgewählt werden kann, die nicht jedes Mal neu eingestellt werden müssen. Schönes nice to have.
- Last but not least sollte gecheckt werden – so macht man es ja mittlerweile schon standardmäßig beim Kauf einer jeden Waschmaschine oder eines Kühlschranks z.B.- welcher Energie-/ Stromaufwand und wie viel Wasser wird benötigt. Auch hier punkten meist die Konzepte und Technologien der großen, führenden Hersteller. Bitte unbedingt anschauen und vergleichen vor dem Kauf.
- Das Design, das Aussehen und die Wertigkeit sind abschließend natürlich auch noch durchaus relevante Entscheidungspunkte. Einige Modelle wirken und fühlen sich wirklich auch sehr „plastikmässig“ an, das kennt man man von schlecht und billig verarbeitenden Cockpits im Auto mit Hartplastik und ähnlichem. Man sollte jedes WC wirklich mal ausgiebig anfassen, den Deckel hoch- uns runter klappen und vor allem mal drauf setzen auf den Thron 🙂
Apropos Ausprobieren: Da es bei einer Anschaffung eines neuen Dusch-WCs ja um eine ordentliche Investition geht, sie auch für für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte gilt, sollte die finale Entscheidung nicht nur in der Theorie fallen. Man sollte wirklich Probegesessen haben auf den favorisierten Modellen und auch einmal live vor allem die unterschiedlichen Wasserstrahl-Varianten, die Steuerung per Fernbedienung, die Form des WC Sitzes (Unterschied, ob 50 oder 100 Kilo Personen es nutzen) und auch die Lautstärke und Reaktionsschnelle der unterschiedlichen Featues (auch Geruchsabsaugung) einmal selbst auf sich wirken lassen. Es gibt Mega-Unterschiede aus unserer Sicht. Und vor allem auch die Lautstärke von Spülung uns Geruchsabsaugung hat uns persönlich bei einigen Modellen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Das Dusch-WC Probesitzen ist herstellerübergreifend am besten bei den größeren Badausstellungen von Sanitär-Großhändlern möglich wie z.B. Badambiente bei uns in Bochum von Elspermann (Schauen möglich, Kaufen aber nur über den Installateur) oder auch bei größeren Sanitärbetrieben mit eigener Ausstellung wie z.B. regional Hasenkamp in Bochum.
Wer sich mehr Zeit nehmen möchte und ein Probegeschäft mit schönem Ambiente kombinieren möchte, bucht einfach eine Hotelnacht mit Dusch-WC. Für unsere Final-Kandidaten Geberit Aquaclean Mera Comfort oder Toto Neorest (EW) können netterweise auch spezielle Websites der Hersteller helfen:
- Geberit Probesitzen bzw. Testen eines Aquaclean Dusch-WCs in einem Hotel über die Hotelsuche
- Toto Probesitzen auf einem (Neorest) Washlet in einem Showroom/ einer Badausstellung über die Toto Washlet Suche
Wir selbst haben einen schönen Businesstrip nach München mit einem Toto Test im wunderbaren 5-Sterne Haus Sofitel Bayerpost, direkt hinter dem Hauptbahnhof, verbunden. In der gigantischen Atelier-Suite gab es ein Toto Neorest, das den ohnehin tollen Service nochmal getoppt hat und uns die ersten Washlet Inspirationen geschenkt hat. Auch das Vier Jahreszeiten Kempinski bietet Neorest Washlets in einigen Zimmern. Hier noch eine Liste von ausgesuchten Hotels mit Toto Washlets
Gar nicht so einfach also die Entscheidung fürs richtige Super-Klo! Bei uns hat dieser Prozeß wirklich fast drei Monate gedauert. Dann, abends bei einem Glas Wein, hatten wir dann endlich die finale Klarheit, nachdem wir uns zu unseren beiden übrig gebliebenen Favoriten noch einmal einen Onepager mit den wichtigsten Bewertungspunkten und unserer persönlichen Gewichtung erstellt hatten.
Die Auswahl unseres Dusch-WCs. And the winner is…
Ziemlicher Favorit war von Beginn an ein Toto. Weil Toto einfach der absolute Mercedes oder eher Rolls Royce unter den Dusch-WCs ist, ganz eindeutig auch die meiste Erfahrung und beste Technologien hat. Und da wir ja beide – ich noch ein bisschen mehr – auch Markenfetischisten sind.
Das Top-Modell Toto Neorest SE (Produkt CW997DF) hatte es uns angetan; es ist das absolute Premium-Modell von Toto mit fast allen oben genannten und uns wichtigen Features – allerdings nicht das ganz aktuellste Modell (also ohne die neue UV-Selbstreinigungsfunktion z.B.) und somit auch noch einigermaßen bezahlbar – da jetzt etwas günstiger (etwa 5.000 Euro) über unseren Sanitärbetrieb zu bekommen.
Die Vernunfts- und günstigere Lösung wäre quasi unser BMW der Auswahl, ein Geberit Aquaclean Mera Comfort für gut 4.000 Euro.
Durch die schon erwähnte Erfahrung von Toto und des unglaublich starken Washlet Kow-hows haben wir uns dann relativ schnell und klar für das Neorest-Modell entschieden. Es ist qualitativ einfach bombig, ein Fels in der Brandung, extrem wertig verarbeitet – und wirklich alle Experten haben einstimmig sehr gut übers Toto gesprochen, wenn der Preis nicht wäre… Qualitat und Service sollten aber 1A sein und den Rolls Royce, das Original aus Japan zu Hause zu haben, das hat uns vollends überzeugt.
Hier ein paar erste Impressionen zur Installation und dem Einbau unseres Prachtstücks in unserem eigenen Luxus/ Eltern WC auf der zweiten Etage, direkt unterhalb unseres neuen Schlafzimmers. Der Boden, die Wände werden vom Parkettleger und dem Maler parallel noch weiter schön gemacht gerade. Unser Toto Neorest SE ist schon grundinstalliert, ich werde aber noch einige Fotos mehr machen und vor allem kommentieren. Das Wichtigste kommt dann aber noch: die „Erlebnisberichte“ mit unserem neuen Toto, das unsere Familie jetzt bereichern darf. Wir selbst und unsere Kinder Marie (8) und Rosalie (3) sind schon total gespannt uns freuen uns total. Es gibt also noch einiges zu berichten denmächst…
PS. 1: Eine wirklich sehr interessante und gut gemachte ARTE-Doku „Das Toiletten-Tabu“ läuft am 14. November um 21:45 Uhr. Auf YouTube gibt es den Film (51 min.) schon, mehr als 450.000 Leute haben ihn sich bisher angeschaut.
Auch die Toilette der Zukunft ist ein Thema im Film, durch eine neue Brille betrachtet. Ab 5:30 min. im Film werden auch Dusch-WCs erklärt, „Mr. Toilette“ ist zu sehen und es wird zB auch gezeigt, wie schon heute Klosetts der Extraklasse selbständig Gewicht, Blutdruck und Urin überprüfen und aufs Handy oder an den Arzt senden können. Bereits getüftelt wird auch an einem hightech Toilettenaufsatz, der beim täglichen Geschäft die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora bestimmt, damit können dann „automatisiert“ Krankheiten wie Darmkrebs, Diabetes oder sogar Alzheimer früh erkannt und entsprechend gut behandelt werden.
PS. 2: Bei meiner Recherche ist mir auch noch der offizielle Welt Toilettentag aufgefallen, den es tatsächlich schon im 20. Jahr und mit eigener großen Website gibt, inklusive Toilettenaong 😉 Am 19.11.2020 ist es wieder soweit.
PS. 3: Einen wirklich witzigen YouTube-Auftritt zum großen Thema „Dusch-WC“ mit bestem Unterhaltungswert habe ich auch noch für Euch heraus gesucht. Lohnt sich 👍🏽